Die Sicherheit unserer Patientinnen und Patienten und die hervorragende Behandlungsqualität in unseren Kliniken und interdisziplinären Zentren sind uns sehr wichtig. Für Ihre Sicherheit haben wir umfangreiche Maßnahmen eingeführt, die wir kontinuierlich weiterentwickeln. Ein Überblick:
Arzneimitteltherapiesicherheit
Die eigene Krankenhausapotheke im Universitätsklinikum rechts der Isar stellt Medikamente individuell für jeden Patienten und jede Patientin mit Hilfe einer speziellen Software zusammen. Auch die automatische Kommissionieranlage trägt wesentlich zur hohen Arzneimittelsicherheit in unserem Hause bei. Auf Station werden die Medikamente nach Kontrolle des Patientenarmbandes verabreicht. So erhalten alle Patient*innen die richtigen Medikamente in der korrekten Dosierung.
Meldesysteme
Unsere Patientinnen und Patienten können Vorkommnisse z. B. über unser Lob- und Beschwerdemanagement melden. Wir analysieren die Meldungen systematisch und entwickeln sofern notwendig neue Maßnahmen, um die Patientensicherheit weiter zu verbessern. Unseren Mitarbeitenden steht darüber hinaus das sogenannte Critical Incident Reporting System (CIRS) zur Verfügung. Das ist ein System zur anonymen und sanktionsfreien Meldung von kritischen Ereignissen und Beinahe-Fehlern.
Multiresistente Erreger
Liegen bei einer Patientin oder einem Patienten bestimmte Risikokriterien vor, führen wir gemäß der Empfehlung des Robert-Koch-Instituts schon bei der Aufnahme einen Test auf multiresistente Erreger durch. Unsere hochspezialisierte Abteilung Krankenhaushygiene hat genaue Maßnahmen im Umgang mit solchen Patient*innen entwickelt und überwacht deren strenge Einhaltung. Diese Hygienemaßnahmen gewährleisten die Sicherheit aller Patient*innen und sollen die Verbreitung antibiotika-resistenter Erreger und im Krankenhaus erworbener Infektionen zuverlässig verhindern.
M&M-Konferenzen
M&M-Konferenzen (Mortalitäts- und Morbiditäts-Konferenzen) sind ein wichtiges Instrument des klinischen Risikomanagements. Im Rahmen der M&M-Konferenzen am Universitätsklinikum rechts der Isar werden auffällige Behandlungsverläufe, Komplikationen oder Zwischenfälle interdisziplinär und interprofessionell besprochen und systematisch aufgearbeitet. Ziel ist es, konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität und Sicherheit der Patientenversorgung abzuleiten und umzusetzen.
Patientenarmband
Alle Patientinnen und Patienten am Universitätsklinikum rechts der Isar erhalten ein Patientenarmband. Darauf stehen Name, Fallnummer (numerisch und als Barcode), Geburtsdatum und Station. Unsere Mitarbeitenden kontrollieren die Armbänder bei allen Eingriffen, Untersuchungen und der Gabe von Medikamenten. So stellen sie sicher, dass die richtige Maßnahme beim richtigen Patienten oder der richtigen Patientin erfolgt.
Reanimationsteams
Das Universitätsklinikum rechts der Isar ist in drei Notfall-Bereiche unterteilt (Bereich Nord, Mitte und Süd). Sollte eine Wiederbelebung erforderlich sein, steht für jeden dieser Bereiche rund um die Uhr ein Reanimationsteam bereit. So stellen wir sicher, dass wir unsere Patientinnen und Patienten in kürzester Zeit wiederbeleben können. Ferner bieten wir kontinuierlich Fortbildungen für alle Mitarbeitenden zum Thema Reanimation an.
Team-Time-out: die OP-Checkliste
Vor jeder Operation arbeiten unsere Mitarbeitenden im Operationssaal eine Checkliste ab, um ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten. Sie können sich das so ähnlich vorstellen wie bei einem Flugzeugstart. Gecheckt werden z. B.
- Name des Patienten/der Patientin?
- Einverständnis des Patienten/der Patientin in die Operation?
- Einverständnis des Patienten/der Patientin in die Narkose?
- Bekannte Allergien?
- Art der Operation?
- Wo am Körper findet der Eingriff statt?
- Besondere Risiken?
Auch unsere Patientinnen und Patienten können wesentlich zu ihrer Sicherheit und zum Gelingen der Behandlung beitragen. Das "Aktionsbündnis Patientensicherheit" hat dazu die Download-Broschüre "Sicher im Krankenhaus - ein Ratgeber für Patienten" herausgegeben.
Wir haben die zehn wichtigsten Tipps für einen sicheren Krankenhausaufenthalt für Sie zusammengefasst:
1. Lassen Sie sich – wenn möglich – von einer Person Ihres Vertrauens begleiten.
2. Beteiligen Sie sich aktiv an den Entscheidungen, die Ihre Behandlung und Versorgung betreffen.
3. Teilen Sie uns bitte alle wichtigen Informationen zu Ihren (Vor-)Erkrankungen mit.
4. Geben Sie uns sofort Rückmeldung, wenn Sie mit dem falschen Namen angesprochen werden.
5. Informieren Sie das Krankenhauspersonal sofort, wenn Sie befürchten, dass Sie eine falsche Behandlung, falsche Medikamente oder falsche Nahrung erhalten.
6. Waschen und desinfizieren Sie regelmäßig Ihre Hände.
7. Sagen Sie uns bitte, wenn Sie Schmerzen haben.
8. Befolgen Sie die Hinweise des Krankenhauspersonals, wie Sie sich in Ihrer Krankheitssituation richtig verhalten.
9. Informieren Sie sich vor Ihrer Entlassung ausführlich über das weitere Vorgehen.
10. Fragen Sie bei Unklarheiten bitte immer nach.
Weitere Informationen für einen sicheren Krankenhausaufenthalt finden Sie beim Aktionsbündnis Patientensicherheit.
Die Sepsis, auch Blutvergiftung genannt, ist die schwerste Verlaufsform einer Infektion und endet unbehandelt immer tödlich. Mindestens 230.000 Menschen erkranken jährlich in Deutschland an Sepsis, mindestens 85.000 versterben daran.
Für Sie im Alltag ist es wichtig, die Anzeichen einer Blutvergiftung zu kennen. Bitte holen Sie sich unverzüglich ärztlichen Rat, wenn Sie mindestens zwei der folgende Symptome an sich bemerken:
- Infektion z.B. mit Fieber und Schüttelfrost
- Nie gekanntes schweres Krankheitsgefühl
- Müdigkeit, Apathie
- Plötzlich auftretende Verwirrtheit
- Schnelle, schwere Atmung
- Erhöhter Puls und erniedrigter Blutdruck
- Kalte, fleckige Haut an Armen/Beinen
Weitere Informationen zur Sepsis finden Sie in der Broschüre des Aktionsbündnisses Patientensicherheit:
Um unsere Ziele nachhaltig sicherzustellen hat das Klinikum rechts der Isar die Stabstelle Qualitäts- und Risikomanagement eingerichtet. Sie untersteht dem Ärztlichen Direktor und setzt Aktionen und Projekte zur Qualitätssicherung und -entwicklung um. In dieser Funktion unterstützt und berät das Team Fachkliniken und Institute des Klinikums bei dezentralen Projekten.