Das Pflegeleitbild beschreibt unsere Philosophie und Werte. Gemäß unserem Leitsatz „Wissen schafft Heilung“ arbeiten wir in der pflegerischen Versorgung nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und verknüpfen diese mit Erfahrungswissen. Auf diese Weise versorgen wir unsere Patientinnen und Patienten bestmöglich unter Einbezug ihrer individuellen Bedürfnisse.
Bei der Erstellung des aktuellen Pflegeleitbildes konnten sich alle am Klinikum tätigen Pflegenden einbringen. Mit einer qualitativen, klinikweit anonym durchgeführten Befragung erhielten alle Personen des Pflege- und Funktionsdienstes die Möglichkeit, sich aktiv zu beteiligen. Die anschließende wissenschaftliche Auswertung erfolgte durch die Stabsstelle Pflegewissenschaft. Sprachlich validiert wurden die Auswertungsergebnisse mit Personen unterschiedlichster Qualifikationen und Rollen aus der Pflege am MRI (‚Arbeitsgruppe Vision‘). Die Visualisierung setzte ein Künstler aus dem Pflege- und Funktionsdienst um.
Um das Pflegeleitbild für Patientinnen und Patienten erlebbar zu machen, wurden seine Inhalte zurück in die Praxis gebracht. Die einzelnen Stations- und Abteilungsteams diskutierten zusammen mit den Pflegewissenschaftlerinnen und reflektierten die Umsetzung des Pflegeleitbildes und Möglichkeiten seiner Weiterentwicklung.
Wir berufen uns unter Berücksichtigung individueller Wertvorstellungen und Diversität auf
- Akzeptanz jedes Menschen (Patientinnen und Patienten, An- und Zugehörige, Kolleginnen und Kollegen aller Berufsgruppen)
- Respekt vor der Selbstbestimmung und der Individualität jedes Menschen, die sich in Anerkennung und Wertschätzung ausdrücken
- Toleranz und Offenheit gegenüber Lebens- und Weltanschauungen, Überzeugungen und Entscheidungen - auf Grundlage geltenden Rechts
- Vertrauenswürdigkeit, die auf Zuverlässigkeit, Gewissenhaftigkeit und Wahrhaf-tigkeit beruht
- Verantwortung für unser pflegerisches Handeln sowie für die Gestaltung eines positiven und zukunftsorientierten Berufsbildes
Unsere Stärken sind
- Freude am Lernen und Weitergabe von Wissen
- Offenheit für Neues und eine nachhaltige Umsetzung
- Kreativität und Lösungsorientierung im Denken und Handeln
- Kritisches Denken ist positiv besetzt und Reflektieren des eigenen Handelns
- Sorgen bedeutet sowohl Fürsorge für Andere als auch Selbssorge
Wir engagieren uns für ein interprofessionelles Miteinander, das geprägt ist durch
- eine Kommunikation, die der Situation und Allen gegenüber respektvoll und wertschätzend ist
- eine vorurteilsfreie Beziehungsgestaltung mit allen am Versorgungsprozess beteiligten Personen
- einen empathischen Umgang mit Patientinnen und Patienten, ihren An- und Zugehörigen und Kolleginnen und Kollegen aller Berufsgruppen
- das gemeinsame Abwägen von verschiedenen Entscheidungs- und Behandlungsoptionen
- Wir finden den richtigen Weg zwischen größtmöglicher Sicherheit und Autonomie in der Versorgungssituation.
Unser pflegerisches Handeln ist
- Verantwortungsvoll und angemessen, indem wir individuell Gesundheit fördern, Krankheit verhüten, Gesundheit wiederherstellen und Leiden lindern.[1]
Wir pflegen person-zentriert,
- indem wir gemeinsam mit dem/der Patient*in und im interprofessionellen Team ein individuelles Versorgungskonzept entwickeln und abstimmen.
- Der Pflegeprozess[2] strebt die bestmögliche Versorgungsqualität an und orientiert sich dabei an den bestehenden Bedürfnissen und Bedarfen der Patientinnen und Patienten.
Wir handeln nach
- aktuellen pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen, verknüpft mit dem Erfahrungswissen der Pflegenden, angepasst auf die Bedarfe und Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten, unter den gegebenen Rahmenbedingungen (Evidence-based Nursing)[3].
Unsere Teams bestehen aus
- Personen mit unterschiedlichen Bildungsabschlüssen und Expertisen, die sich gegenseitig ergänzen (Skill- und Grade-Mix).
Führen und Leiten sind Fähigkeiten,
- die wir auf allen Ebenen sowie in der Praxis, Wissenschaft und Lehre anwenden.
- Führungspersonen agieren vorbildlich, unterstützen ihre Kolleginnen und Kollegen und Mitarbeitenden, vermitteln Empowerment und sind zu allen Themen direkt und unkompliziert ansprechbar.
Zur Umsetzung einer patientinnen und patienten-, person-zentrierten und zeitgemäßen Ver-sorgung benötigen wir neben den gesellschaftlichen und politischen Rahmen-bedingungen, wie
- An die Supramaximalversorgung angepasste Personalausstattung
- Leistungs- und verantwortungsgerechte Vergütung
- Setting übergreifende Zusammenarbeit zur Gestaltung nachhaltiger Übergänge
auch institutionelle Rahmenbedingungen, wie
- Abteilungsübergreifende Zusammenarbeit zur Gestaltung nachhaltiger Übergänge
- Professionalisierung und Entwicklung eines beruflichen Selbstbewusstseins
- Lebensphasengerechte Unterstützung und betriebliches Gesundheitsmanagement
- Kontinuierliche Praxisentwicklung
- Innovative, auf den aktuellen Stand angepasste Arbeitsumgebung.
[1] International Council of Nurses (ICN). (2021). ICN-Ethikkodex für Pflegende – deutsche Übersetzung. (Hrsg. Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe [DBfK]). Verfügbar unter: https://www.dbfk.de/media/docs/download/Internationales/ICN_Code-of-Ethics_DE_WEB_clean.pdf?sn=sn4810fef08893018d8a7b0361ef8fd5 [27.10.2021]
[2] Fiechter, V., & Meier, M. (1998). Pflegeplanung. Recom-Verlag.
[3] Behrens, J., & Langer, G. (2022). Evidence-based Nursing and Caring - Methoden und Ethik der Pflegepraxis und Versorgungsforschung (5.Aufl.). Hogrefe Verlag.