Das Universitätsklinikum rechts der Isar wurde im Jahr 1834 als Armen- und Krankenanstalt der Gemeinde Haidhausen gegründet. In seiner wechselvollen Geschichte überstand es zwei Weltkriege, entging knapp einer Schließung und erblühte schließlich ab 1967 als Universitätsklinikum zu heutiger Größe.
Die Erfolgsgeschichte des Klinikums begann am 1. Mai 1834, als die Gemeinde Haidhausen in den umgebauten Räumen eines ehemaligen Kaffeehauses an der heutigen Ismaninger Straße eine Armen- und Krankenanstalt gründete. Das historische Spitalgebäude bestand aus einem Pflegebereich im Parterre sowie einem Obergeschoss mit Krankenzimmern für 36 Patienten, einem Ordinationszimmer und einem Baderaum. Die ersten Angestellten waren ein Spitalsarzt, ein Hausmeister und ein Rechnungssteller – die Vorläufer des heutigen ärztlichen Dienstes, des Pflegepersonals und der Verwaltung. Im August 1840 übernahm der Orden der Barmherzigen Schwestern für die nächsten 130 Jahre die Krankenpflege.
1848 wurde ein Neubau nördlich der bestehenden Krankenanstalt fertiggestellt. Der sogenannte „Pavillon 1“, der bis heute als wesentlicher Teil des Baus 502 erhalten ist. An Syphilis Erkrankte bekamen ebenso eigene Räume wie Geisteskranke, Patient*innen mit inneren Erkrankungen und frisch Operierte.
Am 1. Oktober 1854 erfolgte die Eingemeindung Haidhausens in die Stadt München. München besaß jetzt zwei Spitäler, das ältere „links der Isar“ in der Ludwigsvorstadt und das Krankenhaus in Haidhausen, das von nun an den Namen „Krankenhaus rechts der Isar“ trug. Im Jahr 1866 wurden eine eigene chirurgische und eine innere Abteilung eingerichtet.
Die starke Bevölkerungszunahme brachte für das Krankenhaus eine ständige Platznot. In den Jahren 1870 bis 1902 errichtete man deshalb immer wieder neue Pavillons und Verbindungstrakte. 1892 wurde der älteste Teil der Anstalt abgebrochen, das ursprüngliche Kaffeehaus. An seiner Stelle entstand im Stil der Gründerzeit das heutige Verwaltungsgebäude. Ende 1902 hatte die Bautätigkeit einen vorläufigen Abschluss erreicht. Die Bettenzahl war auf 736 gestiegen, die in Notzeiten auf 850 erhöht werden konnte.
Der Erste Weltkrieg brachte große Personalknappheit mit sich, so dass der ärztliche Dienst größtenteils mit Hilfskräften und älteren Studierenden bewältigt werden musste. 200 Betten wurden eigens für die Versorgung Verwundeter bereitgestellt. Nach Kriegsende ließ ein extremer Mangel an Lebensmitteln die geregelte Krankenversorgung kaum mehr zu. Das Krankenhaus rechts der Isar stand kurz vor der Schließung, die aufgrund massiver Proteste der Haidhauser Bevölkerung jedoch abgewendet werden konnte. Das Krankenhaus blieb erhalten, es wuchs sogar: 1933 entstand ein neuer Operationstrakt, 1935 kam ein Neubau hinzu, der Teil der heutigen Frauenklinik ist.
Während des Zweiten Weltkriegs wurden große Teile des Krankenhauses von Bomben zerstört. Die Mehrzahl der Patient*innen wurde in Ausweichkrankenhäuser außerhalb Münchens verlegt. Zum Ende des Krieges waren nur noch 200 Betten belegbar. Aber der Wiederaufbau ging zügig voran, so dass Ende 1948 bereits wieder 850 Betten zur Verfügung standen.
Im März 1954 genehmigte der Münchner Stadtrat für den Ausbau des Krankenhauses rechts der Isar 16 Millionen Mark. Gebäude wurden um- und ausgebaut, ein Krankenhausgarten angelegt, Versorgungsgebäude und Schwesternwohnheime errichtet. Die Bettenzahl wuchs auf 1.350. Zu den bereits bestehenden Fachbereichen Chirurgie, Innere Medizin, Gynäkologie und Pathologie kamen die Abteilungen Urologie, Neurologie, Neurochirurgie, HNO, Röntgen, Augenheilkunde und Anästhesie hinzu, außerdem ein bakteriologisches und klinisch-chemisches Institut. Ferner entstand der erste Hubschrauberlandeplatz Münchens für Unfallverletzte.
Der ständige Zustrom von Medizinstudenten an die Münchner Ludwig-Maximilians-Universität führte dazu, dass am 14. September 1967 an der Technischen Universität München eine zweite medizinische Fakultät gegründet wurde. Das Krankenhaus rechts der Isar wurde zum Universitätsklinikum der Technischen Hochschule München. Damit war der Freistaat Bayern der neue Träger der Klinikums. Zum Wintersemester 1967 startete der klinische Unterricht mit 67 Studenten und acht Hochschullehrern.
Zwischen 1970 und 1973 wurden zwei dringend benötigte Bauten errichtet. In dem einen fanden die Chirurgische Poliklinik, das Institut für Experimentelle Chirurgie sowie weitere Funktions- und Kursräume Platz. Das andere Gebäude nahm die Urologische Klinik auf. Zahlreichen Altbauten wurden saniert, um die neuen Polikliniken unterzubringen, die für die Ausbildung der Studenten notwendig geworden waren. In der Möhlstraße, am Biederstein und in der Connollystraße wurden weitere Kliniken und Institute eingerichtet. Die Kinderpoliklinik wurde dem Städtischen Krankenhaus München-Schwabing angeschlossen.
Um den Jahrtausendwechsel erfolgten etliche Neubauten:
- Neubau für Strahlentherapie, Nuklearmedizin und Klinische Chemie (1995)
- Neubau eines modernen Ver- und Entsorgungszentrums für alle Einrichtungen des Klinikums und der Fakultät (1998)
Seit dem Jahr 2000 erfolgten zahlreiche Erweiterungen und Neubauten am Klinikum. Heutzutage ist das Klinikum rechts der Isar ein Haus der Supramaximalversorgung. Rund 6.600 Mitarbeitende sorgen täglich nach höchstem medizinischen Standard für die bestmögliche Versorgung der Patientinnen und Patienten.
Neues Gebäude der Pathologie, Forschungsbau der Gesellschaft für Strahlenforschung und des Instituts für Virologie
Nach der Umwandlung in ein Universitätsklinikum machten sich das Klinikum rechts der Isar und die medizinische Fakultät der TUM bald auch auf wissenschaftlicher Ebene einen Namen. Auch der wirtschaftliche Erfolg wuchs stetig. Ab 2003 wurde das Klinikum als Anstalt des öffentlichen Rechts zur eigenständigen Einrichtung.
Neubau
In dem modernen Gebäudekomplex mit den charakteristischen roten Säulen an der Ismaninger Straße sind die Kliniken für Neurologie, Neurochirurgie, Neuroradiologie und Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie untergebracht
Mit drei großen Hörsälen und insgesamt über 700 Plätzen
Das OP-Zentrum Nord 1 verfügt über acht OP-Säle
Das Interdisziplinäre Zentrum für Zelltherapien stellt moderne Therapeutika auf Grundlage von lebenden Zellen her
Neubau
Neues Hörzentrum der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
Erweiterung der zentralen Apotheke sowie neue Räumlichkeiten für die Klinik für RadioOnkologie und Strahlentherapie und die Intensivstation der Inneren Medizin II
Das TranslaTUM ist das neue Zentralinstitut für translationale Krebsforschung der Technischen Universität München
Mit acht neuen, hochmodernen Operationssälen samt integrierter Bildgebung stehen nun insgesamt 16 OP-Säle im OP-Cluster Nord zur Verfügung
Generalsanierung
Generalsanierung
Mit 10 Einzelzimmern
Aus einer ehemals orthopädischen Station und dem früheren orthopädischen OP wird eine große, zentrale interdisziplinäre Chemotherapie-Einheit (ZIC) mit Platz für 36 Patient*innen
Mit der Gründung der TUM School of Medicine and Health zum 1. Oktober 2023 werden die bisherigen Fakultäten für Medizin sowie Sport- und Gesundheitswissenschaften aufgelöst.
Zum 1. August 2024 werden das Klinikum rechts der Isar der TUM und das Deutsche Herzzentrum München auf der Grundlage eines entsprechenden Landtagsbeschlusses zum TUM Universitätsklinikum zusammengeführt.
- MS-Gebäude: geplante Fertigstellung 2026
- Renovierung der Notaufnahme: geplante Fertigstellung 2024
- Zentrum für Digitale Medizin und Gesundheit (ZDMG)