Am Klinikum rechts der Isar führen wir fünf Intensivstationen sowie eine Überwachungsstation für Schlaganfall-Patientinnen und Patienten, die Stroke Unit. Angehörigen von betroffenen auf der Intensivstationen möchten wir mit diesen Informationen mögliche Unsicherheiten nehmen und die wichtigsten Fragen beantworten.
Angehörige sind häufig verunsichert, wenn ein Familienmitglied auf der Intensivstation liegen muss. Der Aufenthalt auf einer Intensivstation bedeutet aber nicht unbedingt, dass sich der betroffene in einem bedrohlichen Zustand befindet. Oft geht es darum, Komplikationen frühzeitig zu erkennen bzw. zu verhindern. Wenn Sie Fragen, Probleme oder Beschwerden haben, sprechen Sie uns bitte an. Für die bestmögliche Versorgung der Patientinnen und Patienten ist uns eine gute Vertrauensbasis zwischen Patient, Angehörigen und Mitarbeitern sehr wichtig. Auch unsere Seelsorgerinnen und Seelsorger stehen Patientinnen und Patienten auf Intensivstationen und ihren Angehörigen auf Wunsch bei. Wir wünschen Ihnen in dieser schwierigen Lebenssituation viel Kraft und leisten täglich unser Bestes für eine optimale medizinische und pflegerische Therapie, Versorgung und Überwachung.
Ein Team aus Ärztinen und Ärzten, Pflegepersonal, Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten und Logopädinnen und Logopäden betreut die Patientinnen und Patienten Tag und Nacht – so intensiv wie nötig. Dabei lassen wir uns von Geräten unterstützen. Auf den ersten Blick sind die vielen medizintechnischen Geräte oftmals irritierend. Sie sind jedoch für eine optimale Versorgung und Überwachung des betroffenen notwendig und müssen Ihnen keine Angst machen. Nicht jedes Piepsen ist ein Alarm.
In der Corona-Pandemie sind Besuche im Krankenhaus nur in Ausnahmefällen gestattet. Darum ermöglicht die Arbeitsgruppe „Angehörigenfreundliche Intensivstation“ am Universitätsklinikum rechts der Isar „virtuelle Besuche“ per Videoanruf für Patient*innen auf den Intensivstationen des Hauses. Weitere Informationen finden Sie hier.
Gerne unterstützen wir Sie außerdem dabei, Kindern den Aufenthalt auf einer Intensivstation zu erklären.
- Hier finden Sie kindgerecht aufbereitete Informationen zum Thema Patienten auf Intensivstationen.
- Hier können Sie sich ein Malbuch zum Thema Intensivstation herunterladen und ausdrucken.
Angehörigen von Patientinnen und Patienten auf unseren Intensivstationen überreichen wir das Malbuch und die Informationen gerne direkt vor Ort.
In der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin stehen derzeit 51 voll ausgerüstete Intensivplätze zur Verfügung.
IS 1: Interdisziplinäre operative Intensivstation I mit 21 Intensivbetten (M2b)
Tel. Pflegekräfte: +49 89 4140 2047 oder -2108 oder -2064
Tel. Ärzte: +49 89 4140 2009 oder -5638
Downloads: Flyer (Deutsch), Flyer (English)
IS 2: Interdisziplinäre operative Intensivstation II mit 30 Intensivbetten (K1a bzw. L1a)
Eingang K1a
Tel. Pflegekräfte: +49 89 4140 8330
Tel. Ärzte: +49 89 4140 8332
Downloads: Flyer K1a und L1a (Deutsch)
Eingang L1a
Tel. Pflegekräfte: +49 89 4140 7762
Tel. Ärzte: +49 89 4140 7777
Downloads: Flyer L1a und K1a (Deutsch), Flyer (English)
Neurologische, kardiologische und internistische Intensivstationen
Stroke Unit Station L1b: Überwachungsstation zur Versorgung und Überwachung von Schlaganfall-Patientinnen und Patienten mit 12 Monitorbetten
Tel. Pflegekräfte:
+49 89 4140 4620 (Zimmer 34/35)
+49 89 4140 4624 (Zimmer 36/37)
+49 89 4140 5665 (Zimmer 38)
Tel. Ärzte: +49 89 4140 5187
Downloads: Flyer (Deutsch), Flyer (English)
Station G0a: Kardiologische Intensivstation der Klinik für Innere Medizin I mit 11 Intensivbetten
Tel. Pflegekräfte: +49 89 4140 2366
Tel. Ärzte: +49 89 4140 2367 (ab 15 Uhr)
Flyer (Deutsch), Flyer (English)
Station R3a: Internistische Intensivstation mit 10 Intensivbetten der Klinik für Innere Medizin II
Flyer (Deutsch), Flyer (English)
Station U2a: Toxikologische Intensivstation mit 5 Intensivbetten
Tel. Pflegekräfte: +49 89 4140 2248
Tel. Ärzte: +49 89 4140 5998
Telefonische Auskunft: 10:30-11:30 Uhr
Wie verhalte ich mich als Angehöriger beim Besuch auf einer Intensivstation richtig? Was darf ich dem Patienten mitbringen? Kann ich auch dann mit dem Patienten sprechen, wenn er oder sie nicht bei Bewusstsein ist? Die vielen Schläuche und Geräte machen mir Angst – wozu dienen sie? Ist jedes Piepsen gleich gefährlich?
Angehörigencafé
Jeden ersten Dienstag im Monat von 13:30 bis 15:00 Uhr können belastete Familienmitglieder von Patientinnen und Patienten auf Intensivstationen unser Angehörigencafé besuchen. Im Gesprächsraum der Klinikseelsorge können Sie sich bei einer Tasse Kaffee in entspannter Atmosphäre mit anderen Angehörigen austauschen oder Fragen an die erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen. Organisiert wird das Angehörigencafé von unserer Arbeitsgruppe "Angehörigenfreundliche Intensivstation", eine Initiative der Pflegedirektion am Klinikum rechts der Isar.
Einen Flyer über das Angehörigencafé können Sie hier herunterladen und ausdrucken.
Auskunft
Telefonische ärztliche Auskunft: Telefonische Auskünfte über den Behandlungsverlauf Ihres Angehörigen erhalten Sie ausschließlich durch das ärztliche Fachpersonal. Es ist hilfreich, wenn Sie innerhalb der Familie EINEN Ansprechpartner für das ärztliche Fachpersonal und die Pflegekräfte bestimmen, der dann die anderen Familienmitglieder informiert. Das vermeidet Missverständnisse und wir können leichter sicherstellen, dass nur Auskünfte weitergegeben werden, mit denen der Patient oder die Patientin einverstanden ist.
Persönliche Auskunft: Über die pflegerischen Maßnahmen informiert Sie die zuständige Pflegekraft gerne. Wünschen Sie ein persönliches Gespräch mit dem ärztlichen Fachpersonal, stellt ein Pflegemitarbeiter für Sie den Kontakt her. Bitte haben Sie Verständnis, wenn diese Gespräche nicht jederzeit möglich sind.
Beatmung
Wenn der Patient oder die Patientin nicht ausreichend atmet, erhält er oder sie maschinelle Unterstützung, damit das Blut mit genügend Sauerstoff versorgt wird. Dazu wird ein Beatmungsschlauch (Tubus) über Mund oder Nase in die Luftröhre eingeführt und mit einem Beatmungsgerät verbunden. Da beatmete Patienten nicht ausreichend abhusten können, muss das Bronchialsekret von Zeit zu Zeit abgesaugt werden. Bitte beachten Sie, dass der Patient oder die Patientin nicht sprechen kann, solange er oder sie beatmet wird.
Besuche
Auf unserer Intensivstation haben wir flexible Besuchszeiten. Viele pflegerische und therapeutische Maßnahmen konzentrieren sich jedoch auf den Vormittag, deshalb empfehlen wir eine individuelle Absprache der Besuchszeiten mit der Pflegekraft. Wir bitten Sie um Verständnis, dass Wartezeiten und Unterbrechungen nicht immer vermeidbar sind. Im Interesse Ihres Angehörigen und anderer Patientinnen und Patienten bitten wir Sie, innerhalb der Familie Absprachen so zu treffen, so dass in der Regel nicht mehr als zwei Besucher*innen gleichzeitig kommen.
Betreten der Intensivstation
Bitte läuten Sie an der Türe. Bei Ihrem ersten Besuch werden Sie dort abgeholt und zu Ihrem Angehörigen begleitet. Aus hygienischen Gründen ist es notwendig, dass Sie sich vor dem Betreten des Patientenzimmers die Hände desinfizieren.
Wenn Sie an einer Erkältung oder einer ansteckenden Krankheit leiden, überdenken Sie den Besuch und melden Sie Ihre Erkrankung bitte unseren Pflegekräften.
Wenn bei einem Patienten oder einer Patientin bestimmte Erkrankungen, z. B. Infektionen, vorliegen, ist eine Isolation notwendig. Die dann auftretenden Besonderheiten besprechen wir mit Ihnen.
Um Störungen der Mitpatientinnen und Mitpatienten möglichst gering zu halten, bitten wir Sie, auf die Verwendung von Mobiltelefonen zu verzichten.
Drainagen
Je nach Operationsart sind Drainagen notwendig. Sie dienen dem Abfluss von Wundsekret und werden an Saugpumpen oder Beuteln angeschlossen. Der Urin wird über einen Katheter abgeleitet.
Ernährung
Solange ein Patient oder eine Patientin nicht selbst essen kann, ist es notwendig, ihn oder sie künstlich zu ernähren. Die dafür hergestellten Infusionslösungen und Medikamente werden über spezielle Pumpen verabreicht, die eine höchst exakte Zufuhr garantieren. Flüssigkeiten geben wir über zentrale Venenkatheter oder über eine Sonde.
Mitbringsel
Aus hygienischen Gründen sind Blumen auf der Intensivstation nicht erlaubt. Nahrungsmittel und Getränke sollten Sie nur nach Rücksprache mit den Pflegekräften mitbringen.
Monitoring
Zur Standardüberwachung der Intensivpatient*innen gehört das EKG: Hierfür werden Elektroden auf den Brustkorb aufgeklebt. Diese übertragen die Herzströme auf einen Monitor über dem Bett. So können wir Veränderungen des Herzschlages sofort erkennen.
Eine kontinuierliche Blutdruckmessung erfolgt über eine Kanüle, die meist in der Handgelenks- oder Leistenarterie liegt. Über einen Clip am Finger oder am Ohr (Pulsoxymetrie) wird durchgehend die Sauerstoffsättigung des Blutes überwacht. Am Monitor werden sämtliche Werte auf einen Blick dargestellt. Bei Überschreiten der eingestellten Grenzen gibt das Gerät sofort Alarm. Aber keine Sorge: nicht jedes akustische Signal erfordert ein sofortiges Handeln.
Persönliche Gegenstände
Sollte Ihr Familienmitglied während seines Aufenthalts auf der Intensivstation persönliche Gegenstände benötigen, stimmen Sie dies bitte mit den Pflegekräften ab. Gepäckstücke und Taschen können auf den Intensivstationen leider nicht gelagert werden.
Verhalten am Bett
Persönliche Zuwendung von nahestehenden Menschen ist für Patientinnen und Patienten wichtig. Auch wenn Ihr Familienmitglied beatmet wird und dafür unter Umständen in einen künstlichen Tiefschlaf versetzt werden musste, sind seine Sinnesorgane nicht zwangsläufig vollständig ausgeschaltet. Wir wissen von Patient*innen, dass unterbewusst vertraute Stimmen und Berührungen wahrgenommen werden können.
Sprechen Sie daher mit Ihrem Familienmitglied – am besten über angenehme oder alltägliche Dinge. Erwarten Sie nicht unbedingt eine Reaktion. Halten Sie Ihrem Familienmitglied die Hand. Sie brauchen keine Berührungsängste zu haben. Die betreuende Pflegekraft kann Ihnen zeigen, wie Sie sich dem Patienten oder der Patientin nähern, ohne die medizinischen Geräte oder Überwachungseinrichtungen zu stören.
Verlegungen
Ob ein Patient odre eine Patientin verlegt werden kann, wird meist während der Visite entschieden. Verlegungen finden in der Regel vormittags statt. Kurzfristige Verlegungen, z. B. aufgrund der Aufnahme von Notfällen, können auch zu anderen Tageszeiten erfolgen.